Review: Mushoku Tensei Band 20

Mit Band 20 setzt Mushoku Tensei seine fesselnde Geschichte fort und zeigt einmal mehr, dass selbst weniger actionreiche Kapitel tiefgründig, emotional und absolut mitreißend sein können. Dieser Band konzentriert sich stark auf die Beziehung zwischen Rudeus und seiner Schwester Norn, während gleichzeitig kleinere, aber bedeutsame Fortschritte in anderen Handlungssträngen gemacht werden.

Die Story: Tiefe Emotionen und persönliche Entwicklung

Die zentrale Handlung dreht sich um Norn, die sich in ihrem Zimmer eingeschlossen hat, was Rudeus in große Sorge versetzt. Anfänglich verdächtigt er äußere Einflüsse – Mobbing oder soziale Konflikte –, doch schnell muss er erkennen, dass er selbst die Ursache ihres Rückzugs ist. Diese Erkenntnis trifft ihn hart und führt zu einer intensiven Selbstreflexion, in der er Parallelen zu seinem eigenen früheren Leben zieht. Seine Unfähigkeit, Norn richtig anzusprechen, zeigt, dass auch er trotz seiner Erfahrungen noch immer mit seinen sozialen Fähigkeiten kämpft.

Besonders eindrucksvoll ist Norns Perspektive, die ihre Kindheit und die ständige Konkurrenz mit Aisha reflektiert. Ihre Gefühle von Minderwertigkeit und ihr Groll gegenüber Rudeus sind nachvollziehbar und geben ihrem Charakter mehr Tiefe. Letztlich gelingt es Rudeus jedoch, die Beziehung zu seiner Schwester zu kitten, was in einer der emotional stärksten Szenen des Bandes mündet. Ihre gemeinsame Arbeit an einem Buch über Ruijerd ist ein schönes Symbol für ihre wiedergefundene Verbindung.

Neben diesem zentralen Konflikt gibt es einige weitere Entwicklungen: Aisha verlangt ein Gehalt für ihre Arbeit, was Rudeus amüsiert, aber auch zum Nachdenken bringt. Nanahoshi belohnt Rudeus für seine Unterstützung mit einer wertvollen Beschwörungsrolle, während Cliff und Zanoba weiter an ihren jeweiligen Forschungen arbeiten. Schließlich endet der Band mit einer freudigen Nachricht für Rudeus, gefolgt von einem rätselhaften Brief von Geese, der auf neue Herausforderungen hindeutet.

Die Zeichnungen: Detailreich und atmosphärisch

Die Illustrationen in Band 20 sind wie gewohnt auf höchstem Niveau. Besonders die Charakterausdrücke sind extrem gut gelungen und unterstreichen die emotionalen Momente perfekt. Norns Unsicherheit, Rudeus' innere Zerrissenheit und Sylphiettes unterstützende Haltung werden visuell hervorragend transportiert. Die Detailverliebtheit der Umgebungen – sei es die Akademie oder Norns Zimmer – trägt zusätzlich zur dichten Atmosphäre bei.

Fazit: Ein stilles, aber packendes Meisterwerk

Auch ohne große Kämpfe oder weltbewegende Ereignisse fesselt Mushoku Tensei Band 20 durch seine tiefgehende Charakterentwicklung und emotionale Wucht. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie Beziehungen wachsen und sich verändern können, und erinnert daran, dass selbst Helden wie Rudeus nicht perfekt sind. Wer die Serie liebt, wird diesen Band nicht missen wollen – eine klare Empfehlung!