Nintendo dreht jetzt völlig am Rad

Die Switch 2 sollte eigentlich ein Selbstläufer sein: Leistungsstärker, besser verarbeitet, neue Features, neue Spiele. Doch anstatt mit einem lauten Knall und Begeisterung in die nächste Generation zu starten, sorgt Nintendo mal wieder für Kopfschütteln – diesmal mit einer Preisgestaltung, die selbst für ihre Verhältnisse dreist wirkt.

90 Dollar für Breath of the Wild – wirklich?

The Legend of Zelda: Breath of the Wild war 2017 das Aushängeschild zum Start der ersten Switch. Jetzt bringt Nintendo das Spiel für die Switch 2 zurück – mit technischen Verbesserungen:

  • flüssigere Framerates

  • höhere Auflösung

  • HDR

  • schnellere Ladezeiten

  • zusätzliche Funktionen über die Zelda-Notes-App (z. B. tägliche Boni, GPS für Korok-Samen)

Aber: Die Standardversion kostet 70 Dollar. Und die beiden DLCs – also der „Expansion Pass“ mit neuen Story-Inhalten, Ausrüstung, einem Master-Modus und… einem verdammten Motorrad – kosten zusätzlich 20 Dollar. Macht 90 Dollar für das volle Paket eines Spiels, das bald ein Jahrzehnt alt ist.

Vergleich: CD Projekt Red macht’s besser

Cyberpunk 2077, ähnlich erfolgreich und komplex wie Breath of the Wild, wird ebenfalls für die Switch 2 neu aufgelegt. Preis: 70 Dollar. Enthalten: Die Phantom Liberty-Erweiterung – ohne Aufpreis. So geht Kundentreue.

Die Liste der Ärgernisse wächst

Diese Entscheidung steht nicht allein. Hier eine kleine Auswahl weiterer Kritikpunkte:

  • Mario Kart World und Zelda: Tears of the Kingdom sollen 80 Dollar kosten

  • „Switch 2 Welcome Tour“ statt Gratis-Wii-Sports – kostet 10 Dollar extra

  • GameChat mit eigener Controller-Taste, aber nur im ersten Jahr kostenlos

  • Physische Spiele teilweise nur als Cartridge mit DRM-Key

  • Unklare Kommunikation zu Akku, Bildschirm (LCD oder OLED?), Controller-Drift

  • 10 Euro Preisaufschlag auf physische Spiele in Europa

  • Switch 2 kostet 450 Dollar – laut Doug Bowser ist das „nicht für alle erschwinglich“

Nintendo lernt nicht aus den Fehlern anderer

Doug Bowsers „Dann kauf dir halt die alte Switch“-Kommentar erinnert fatal an Don Mattricks legendäres Xbox-One-Desaster. Statt Transparenz, Community-Nähe und Kundenbindung gibt’s leere PR-Phrasen und Preisfallen.


Fazit

Die Switch 2 könnte fantastisch werden. Auf dem Papier ist sie genau das, was Fans sich gewünscht haben. Doch Nintendo schafft es aktuell, den Hype mit fragwürdigen Entscheidungen systematisch zu untergraben.

Niemand bestreitet, dass Breath of the Wild ein Meilenstein ist. Aber 90 Dollar für ein Spiel von 2017, das man sich für die neue Konsole erneut zusammensuchen muss? Das fühlt sich weniger nach „Willkommen in der neuen Generation“ an – und mehr nach „Herzlich willkommen in Nintendos Preishölle“.