Marvel Rivals stand wegen hoher Lizenzgebühren kurz vor der Einstellung

Marvel Rivals ist ein Riesenerfolg für NetEase. Der chinesische Publisher meldete kürzlich über 40 Millionen Spieler für den Free-to-Play-Heldenshooter. Doch das Spiel wäre fast nie erschienen – wegen der hohen Lizenzgebühren, die Disney für seine beliebten Comic-Charaktere verlangte.

Disney-Lizenz fast zu teuer für NetEase

Laut einem neuen Bericht von Bloomberg hätte NetEase-Gründer und CEO William Ding das Projekt beinahe verworfen. Er lehnte es ab, Disney für Charaktere wie Wolverine und Spider-Man Lizenzgebühren zu zahlen.

Angeblich ging NetEase sogar so weit, eigene, alternative Helden-Designs für das Spiel zu entwickeln – eine drastische Maßnahme, die letztlich Millionen Dollar an Entwicklungsressourcen verschwendete. NetEase bestreitet diese Darstellung jedoch und betont stattdessen die „enge Partnerschaft“ mit Marvel seit 2017.

Wäre das Spiel ohne Marvel-Charaktere erfolgreich gewesen?

Der Bericht verdeutlicht, wie anders Marvel Rivals hätte ausfallen können. Während das Gameplay bei Fans gut ankommt, ist fraglich, ob das Spiel ohne die bekannten Charaktere aus X-Men, Avengers und Hulk denselben Hype ausgelöst hätte.

Disney-Lizenzen sind berüchtigt teuer. Bereits durch den Insomniac Games-Hack 2023 wurde bekannt, dass das Studio hunderte Millionen Dollar an Disney für kommende X-Men-Spiele zahlen müsste. Auch Microsoft Gaming-CEO Phil Spencer kritisierte im letzten Jahr Lizenzverträge, da sie die Verfügbarkeit von Spielen auf Streaming-Plattformen erschweren.

Trotz Erfolg: NetEase streicht Gaming-Investitionen zusammen

Letztlich schaffte es Marvel Rivals doch auf den Markt – aber das Chaos bei NetEase geht weiter. Trotz des Erfolgs entließ das Unternehmen kürzlich das gesamte Entwicklerteam in Seattle, während das „Kernteam“ in China verbleibt. Dies scheint Teil eines größeren Strategiewechsels bei NetEase zu sein, das sich zunehmend aus kostspieligen Gaming-Projekten zurückzieht.