God of War Multiplayer-Spiel und weitere Projekte nach Concord-Flop gestrichen

Die Diskussionen über Sonys Live-Service-Pläne nehmen weiter zu. Das Unternehmen hat bestätigt, dass zwei Spiele bei Bend Studio und Bluepoint Games eingestellt wurden. Dies geschah als Reaktion auf einen Bericht von Bloomberg, der enthüllte, dass der PlayStation-5-Hersteller zwei Projekte gestrichen hat, die Teil seiner laufenden Multiplayer-Offensive waren. Obwohl keine der beiden Studios geschlossen wird, könnten dennoch Entlassungen folgen. Eines der eingestellten Spiele soll ein Live-Service-Spin-off der beliebten God of War-Reihe gewesen sein.

Geplante Projekte gestoppt

Die Spiele wurden nach einer internen Überprüfung gestrichen, bestätigte ein Sony-Sprecher gegenüber Bloomberg. „Bend und Bluepoint sind hochqualifizierte Teams, die wertvolle Mitglieder der PlayStation Studios-Familie sind. Wir arbeiten eng mit beiden Studios zusammen, um ihre nächsten Projekte zu bestimmen“, erklärte der Sprecher. Zudem betonte Sony, dass man weiterhin sowohl Einzelspieler- als auch Multiplayer-Spiele entwickeln werde. Bloomberg-Reporter Jason Schreier bestätigte auf Social Media, dass das eingestellte Bluepoint-Projekt ein Live-Service-Spin-off von God of War war.

Vergangene Erfolge der Studios

Bend Studio ist vor allem für den Open-World-Zombie-Shooter Days Gone bekannt, während Bluepoint, das erst 2021 von Sony übernommen wurde, mit dem hochgelobten PS5-Remake von Demon’s Souls glänzen konnte. Obwohl keines der beiden gestrichenen Projekte offiziell angekündigt wurde, deuten frühere Leaks darauf hin, dass Bend an einem Multiplayer-Spiel mit militärischem Shooter-Setting gearbeitet hat. Angebliche Bilder des Spiels tauchten letzten Monat online auf, bevor Sony diese per DMCA-Beschwerde entfernen ließ. Vor Days Gone war Bend Studio vor allem für die Syphon Filter-Reihe bekannt.

Die Einstellung von Bluepoints God of War-Spin-off ist das zweite hochkarätige Live-Service-Projekt, das auf Basis einer großen PlayStation-Marke in den letzten Jahren gestrichen wurde. Bereits 2023 stoppte Sony das ambitionierte Last of Us Online, ein Multiplayer-Spiel, das von Naughty Dog entwickelt wurde. Naughty Dog erklärte damals, man wolle sich nicht ausschließlich auf die Wartung eines Live-Service-Spiels konzentrieren, wie es bei Bungie der Fall sei.

Sonys gescheiterte Live-Service-Pläne

Im Jahr 2023 hatte der damalige PlayStation-CEO Jim Ryan noch 12 Live-Service-Spiele bis 2025 versprochen. Mehr als die Hälfte dieser Projekte wurden inzwischen angeblich eingestellt oder, wie im Fall von Concord, nie veröffentlicht. Der über 200 Millionen Dollar schwere Flop von Concord hat offenbar eine umfassende interne Neuausrichtung von Sonys Multiplayer-Strategie ausgelöst. Während Helldivers 2 im letzten Jahr überraschend erfolgreich war, brachte der Live-Service-Fokus bislang deutlich mehr Fehlschläge als Erfolge.

Aktuell scheinen nur noch Multiplayer-Spin-offs der Sci-Fi-Open-World-Actionserie Horizon Zero Dawn übrig zu sein. Diese Projekte stehen unter der Leitung von Hermen Hulst, dem ehemaligen Chef des Studios hinter der Serie. Ein Multiplayer-Spin-off im Stil von Monster Hunter und ein mögliches MMO befinden sich angeblich in Produktion und könnten in den nächsten ein bis zwei Jahren veröffentlicht werden.