Review: Vom Landei zum Schwertheiligen – Band 01

Was mir gleich zu Beginn von Vom Landei zum Schwertheiligen auffällt, ist, dass das Design des Protagonisten mich ein wenig an Mushoku Tensei erinnern. Besonders der Protagonist Beryl wird oft mit Rudeus' Vater verglichen, und ich kann nachvollziehen, warum. 

Doch während Beryl sich eher als bescheidener Schwertkämpfer ohne großes Selbstbewusstsein sieht, ist er in Wahrheit ein überaus talentierter Kämpfer, der zu den Besten gehört. Er ist der Leiter einer kleinen Schwertkampfschule auf dem Land, und obwohl er seinen eigenen Erfolg gerne kleinredet, wird schnell klar, dass seine Schüler durch seine Lehren zu wahren Kriegern geworden sind. Tatsächlich führen sie zum Beispiel Ritterorden und sind wahre Top-Kämpfer. Beryl selbst glaubt, dass ihre Erfolge einzig dem Fleiß und der Arbeit seiner Schüler zu verdanken sind und nichts mit seiner eigenen Schwertkunst zu tun hat.

Es ist genau diese Bescheidenheit, die Beryl so sympathisch macht. Er ist kein üblicher Shonen-Charakter oder der typische „Ich werde der stärkste Kämpfer“-Held. Er ist ein erwachsener Mann, der ein einfaches Leben lebt, und diese Tatsache wird durch seine „müden“ Augen wunderbar betont. Er lebt mit einem ruhigen, bodenständigen Ansatz, was sich angenehm von anderen Geschichten abhebt.

Obwohl der Manga stark an das Isekai-Genre erinnert, bleibt er ein einzigartiges Werk, da er sich nicht in den typischen Isekai-Tropes verliert. Tatsächlich wirkt es, als würde der Manga dadurch, gerade weil er kein Isekai ist, dem Genre einen frischen Wind verleihen. Die Dynamik rund um Beryl und seine Schülerinnen – die allesamt zu großen Kriegerinnen geworden sind – ist spannend und bietet viele interessante Konflikte und Entwicklungen.

Das bisherige Verhältnis von Beryl zu seinen Schülerinnen ist wirklich spannend. Vier Schülerinnen sind bislang in Erscheinung getreten, und ich hoffe, dass auch männliche Schüler in Zukunft eine Rolle spielen werden, um zu verhindern, dass sich das Ganze in einem klassischen „Harem“ verliert. Es wäre schade, wenn die Geschichte in diese Richtung abdriften würde.

Die Rückseite des Manga beschreibt es treffend: „4 Engel für Beryl“. Beryl wird von seiner Schülerin Allucia, die mittlerweile Kommandantin des königlichen Ritterordens ist, in die Hauptstadt gerufen, um dort ihre Recken auszubilden. Dabei trifft er auf die ehemals berühmtesten Heldinnen des Reiches – allesamt seine ehemaligen Schülerinnen. Doch es wird schnell klar, dass sie einen Plan für ihren alten Meister haben… Der Plot verspricht einiges an Spannung und Konflikten, und ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Die Zeichnungen des Mangas sind absolut hinreißend. Die Charaktere und das Fantasy-Setting sind detailreich und tragen zur Atmosphäre bei. Der Manga ist ein gelungener Mix aus Action und Charakterentwicklung, der sowohl Fantasy-Fans als auch Liebhaber von Geschichten mit komplexen Charakteren ansprechen dürfte.

Alles in allem ein vielversprechender Auftakt, der Lust auf mehr macht. Die Mischung aus einem einzigartigen Protagonisten, der von allen durch seine eher gemütliche und langsame Persönlichkeit anfangs unterschätzt wird, und dem starken Fokus auf seine Schüler und ihre Entwicklung sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Wenn es so weitergeht, könnte Vom Landei zum Schwertheiligen definitiv zu einem der Höhepunkte dieses Genres werden.