REVIEW: Shibuya Goldfish (oder einfach: WTF?)

„What the fuck“ und „Was zur Hölle habe ich mir da gerade angeschaut?“. Das sind vermutlich die ersten beiden Sachen, die euch durch den Kopf gehen werden, nachdem ihr ein wenig durch „Shibuya Goldfish“ blättert.

Die Story ist einfach und schnell erklärt: "Hajime ist ein Filmfan und versucht, seinen eigenen Film zu drehen. Als er durch das Hobby plötzlich sogar noch das beliebteste Mädchen der Schule für seinen Film gewinnen konnte, tauchen überall plötzlich riesige Goldfische auf, die anfangen, Menschen zu fressen! Die tauchen in so großen Mengen auf, dass es gar kein Entkommen mehr gibt und zu allem drauf gibt es keinen Ausgang mehr aus der Stadt!"

Wobei das nur die Story vom ersten Band ist, denn von Hajime werden wir auch nicht mehr als das erfahren. Der Band ist nämlich in verschiedene EINZELNE Storys mit verschiedenen Protagonisten unterteilt, die aber im selben Bereich spielen, nämlich in dem Goldfischglas Shibuya.



Das war es im Grunde. Das ist die ganze Story. Der Hauptaspekt, der diesen Manga lesenswert gemacht hat, sind die zombiemäßigen Goldfischarmeen, die unseren Protagonisten in die Ecke drängten. Zudem sind der Zeichenstil und der Fakt, dass eigentlich sehr dümmlich und süß aussehende Goldfische ein Massaker anrichten, einfach überraschend.
Und die Goldfische können reden! Naja, ein paar Wörter, die manchmal auch nicht ganz in die Situation passen. Das macht alles nochmal mysteriöser und gruseliger.

Storytechnisch war nicht viel im ersten Band dazu zu lesen. Und wurde gezeigt, was genau in Shibuya passiert und wie die Anfangsphase dazu gelaufen ist. Genauer gesagt wurde uns gezeigt, wie aussichtslos die Sache eigentlich ist. Der Protagonist kommt immer wieder in Situationen, die so überwältigend sind, dass man jedes Mal denkt, dass das hier jetzt aber das Ende sein muss, da man sich absolut nicht mehr aus der Situation retten kann. Wir fangen an, mitzufühlen, denn genau das hebt Shibuya Goldfisch von anderen Zombie-Manga ab: Die Hilflosigkeit und die Angst des Protagonisten, nichts dagegen machen zu können. Niemand will kämpfen. Niemand KANN.

Wer in „Shibuya Goldfisch“ eine Story erwartet hat, die sich mit einem Protagonisten um mehrere Mangabände zieht, dann falsch gedacht. Demnach ist der Manga auch nicht für Leute geeignet, die sowas suchen. Wer auch keine Gemetzel bzw. Gore sehen kann, sollte sich von diesem Manga fernhalten.
An alle, die Horror mit bizarren Punkten (ala. Sharknado, aber in ernst) gesucht haben, werden hier vermutlich mehr als nur fündig. Wenn ihr Fische mögt, gibt es Pluspunkte.
Zudem solltet ihr euch nicht mit Charakteren verbunden fühlen, da hier nicht nur eine stirbt, sondern die Story nicht aus einer einzigen besteht.

Die Bilder sind im übrigen kein Spoiler und direkt vom Anfang des Mangas genommen.
Die findet ihr auch in der Leseprobe des Verlags: https://online.fliphtml5.com/bosp/pggg/index.html#p=1

Ich für meinen Teil habe den Band gern gelesen und obwohl ich den Part mit den mehreren Geschichten nicht mag, hat mich der Einstieg in die nächste Story (eine Obdachlosen in Shibuya) schon recht neugierig gemacht.